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Anime > Auf gut Deutsch: Zeichentrickfilm; die einjapanisierte Form des englischen Wortes "animation film" (Japaner passen Fremdworte gern ihrem heimischen Lautbestand an und kürzen sie dann meist auch noch ab: zum Beispiel: terebi = television, masukomi = mass communications).

Bi Shonen > Japanisch für "hübscher Junge" Diese kommen besonders in den sogenannten Shojo-Manga (s.u.) gehäuft vor, um das Auge und das Herz der geneigten Leserinnen zu erfreuen.

Chojugiga > Bildrollen aus dem 12. Jahrhundert, in denen Frösche, Hasen und anderes Getier mit menschlichen Verhaltensweisen dargestellt werden. Gelten als mittelalterliche Manga-Vorläufer.

Dojinshi > Von Otakus (s.u.) selbst produzierte Manga, die meist an andere Fans direkt verkauft werden. Zum Beispiel auf Comic-Messen.

EMA > Eigentlich eine Votivtafel mit der Abbildung eines Pferdes. Pferde galten im alten Japan als besonders edle Tiere. Deshalb wurden sie im Tempel geopfert, um die himmlischen Mächte gnädig zu stimmen. Da die Japaner aber schon immer gerne große, sperrige Sachen in graphischer Form symbolisierten, wurden statt der echten Tiere bald Abbildungen auf kleinen Holztafeln in die Tempel gehängt. Auf die Rückseite der Tafeln schreibt man den Wunsch, dessen Erfüllung man sich erhofft.
Heutzutage steht EMA in Europa vor allem für den Verlag Egmont Manga & Anime und erfüllt die Wünsche der Leser, indem unter der Ägide eines Tempels (Georg F. W.) kleine vielseitige Papiertafeln mit unzähligen Bildern (nicht nur von Pferden) herausgegeben werden.

Furigana > Kleine Hiragana-Zeichen (s.u.) die über oder neben schwierigen Kanji (s. u.) stehen und die Aussprache angeben. Besonders in Manga für Kinder sind alle Kanji mit Furigana versehen.

H > (ausgesprochen: etchi) Dieser Buchstabe steht im Japanischen für "abartig", "pervers" (vom japanischen Wort "hentai") und für "lüstern" (wahrscheinlich abgeleitet vom englischen Wort "horny"). Übrigens: Was mögen sich wohl die japanischen Besucher in Deutschland denken beim Anblick der mit "H" markierten Toilettentüren...

Hiragana > Phonetisches japanisches Silbenalphabet mit etwa 50 Zeichen (plus Variationen), von den Japanern vor etwa 1000 Jahren aus den chinesischen Kanji entwickelt. Vor allem Kodomo-Manga (s.u.) sind überwiegend in Hiragana geschrieben. Da die Japaner beide Varianten mischen, muss man beim Lesen eines japanischen Textes ständig zwischen Bild- und Lautentzifferungen hin- und herspringen. Ähnlich wie beim Comic.

Hokusai Katsushika > lebte von 1760 bis 1849 und war der wohl berühmteste Ukiyo-e-Künstler (s.u.). Er prägte den Begriff Manga, der ursprünglich für karikierte Darstellungen stand.

Japonismus > Von den traditionellen japanischen Kunsthandwerken inspirierte Bewegung in den westlichen Künsten Ende des 19. Jahrhunderts. Einhundert Jahre später scheint sich jetzt eine zweite Japonismus-Welle in der westlichen Populärkultur herauszubilden, speziell im Comic-Sektor.

Kanji > Von den Japanern vor 1½ Jahrtausenden aus China importierte Bildschriftzeichen, bei denen jeweils ein Zeichen für ein Wort steht. Natürlich können auch mehrere Zeichen kombiniert werden, so wie z. B. in "Bescheinigungsantragsformularausgabestellenverordnungsentwurfs-planung". Die umfangreichsten Wörterbücher enthalten über 50000 Kanji, aber ein japanischer Abiturient muss "nur" etwa 2000 Zeichen beherrschen. In den Manga sind Kanji manchmal in das Layout eingebaut. Vor allem aber stellen sie ein Bildelement im Text dar, so dass japanische Texte, egal ob in Sprechblasen oder in hochliterarischen Werken, eigentlich immer Bildtexte sind. Eine Abschaffung der Kanji zugunsten einer rein phonetischen Schreibweise mit Hiragana (s.o.) oder lateinischer Schrift wäre wenig sinnvoll, weil die japanische Sprache sehr viele Homophone (gleichlautende Worte) aufweist.

Katakana > Aus den Kanji (s.o.) in Japan entwickeltes phonetisches Silbenalphabet mit etwa 50 Zeichen (plus Variationen), welche vor allem für ausländische Namen, Fremdwörter und Onomatopoeia (s.u.) Verwendung finden. Als lautmalerische Zeichen sind Katakana in den Manga meist integrierter Bestandteil der Bilder.

Kibyoshi > Gelb eingeschlagene Hefte, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts populär waren. Sie enthielten einfarbige Drucke mit Kurztexten, die humorvolle Geschichten erzählten und oft als Serien erschienen. (Vorläufer der Manga)

Kodomo > Japanisch für "Kinder", als Zielgruppenkategorie altersmäßig unter den Shojo und Shonen (s.u.) angesiedelt. Entspricht etwa der Grundschulalterstufe.

Koma > Japanisch für "Panel"(Comicbildrahmen).

Ladies > Eigene Manga-Kategorie für erwachsene Frauen. In Punkto "H" (s.o.) meist weitaus eindeutiger als die für den männliche Leser konzipierten Manga.

Mangaka > Manga-Zeichner/Künstler. Bei entsprechendem Erfolg verfügen Mangaka in Japan über einen erhöhten Prominentenstatus, eine ganze Kompanie von Assistenten, ziemlich viel Geld und enorm wenig Zeit.

Onomatopoeia > Griechisches Fremdwort für Lautmalerei. Hat in der japanischen Sprache eine lange Tradition, auch außerhalb der Manga. Häufig in Verdoppelungsform, zum Beispiel "doki-doki" für Herzklopfen, "patchi-patchi" für Händeklatschen, "pera-pera" für das flüssige Sprechen einer Fremdsprache, "suru-suru" für das Schlürfen von Nudeln, aber auch zum Teil überraschende Einzelformen, wie "shiiiin" als Lautmalerei für absolute Stille.

Otaku > Extremer, realitätsferner Fan. Nicht nur von Manga und Anime, sondern von jedem bis zur Obsession betriebenen Fachgebiet, wie zum Beispiel auch Computer, Filme, Modellbausätze etc. Ursprüglich bedeutete das Wort "ehrenwertes Haus" und stellte eine besonders steife, förmliche Anrede dar, die von den (im zwischenmenschlichen Umgang meist unsicheren) Fans oft benutzt wurde.

Panini Comics > Ein weiterer Konkurrenz-Verlag, für den wir keine weitere Schleichwerbung machen wollen. *zwinker*

SD > Abkürzung für "super deformed". Eine stark karikierte Darstellung von ansonsten eher realistisch gezeichneten Manga-Figuren, mit unproportional großem Kopf.

Seinen > Jüngere Männer (ca. Anfang/Mitte 20), die den Shonen-Manga (s.u.) entwachsen sind.

Sensei > Höfliche Anrede für Lehrer, Ärzte, Professoren, Gelehrte, Künstler. D. h. auch Mangaka (s.o.) werden grundsätzlich mit diesem Titel angeredet.
Wichtig: Niemals sich selbst mit diesem Titel bezeichnen, immer nur in der zweiten oder dritten Person benutzen. Gleiches gilt für -sama, -san, -kun und -chan (immer mit dem Personennamen verbunden), den japanischen Entsprechungen für Herr/Frau.

Shojo > Das japanische Wort für "Mädchen". Steht für eine ganze Kategorie von Manga, die mit spezifischen Stilen, Inhalten und Charakterdarstellungen auf junge Leserinnen abzielt.

Shonen > Japanisch für "Jungen". Shonen-Manga bieten meist actiongeladene Sport-, Sciencefiction-, Detektiv- oder Abenteuergeschichten.

Silver-Manga > Japanische, speziell für Senioren konzipierte Comics . Eine relativ neue Entwicklung auf dem Manga-Markt, die aber aufgrund der Altersstruktur der japanischen Gesellschaft in der näheren Zukunft starke Zuwachsraten erwarten lässt. Denn die Japaner haben weltweit die höchste Lebenserwartung (liegt wahrscheinlich an der gesunden Ernährung und/oder am regelmäßigen Manga-Lesen).

Tokyopop > Unser allerneuster Konkurrent auf dem Manga-Markt. Ist ja klar, dass wir auch an dieser Stelle keine weitere Werbung machen. *zwinker*

Ukiyo-e > Farbholzschnitte, die Szenen aus der "Fließenden Welt" der Vergänglichkeit und sinnlichen Genüsse darstellten. Sie gelten als Vorläufer der Manga und erlebten ihre Blütezeit in der Edo-Periode (1600-1867). Damals wurden sie als Teil der populären Unterhaltungskultur angesehen. Als Verpackungsmaterial von Teekisten gelangten die ersten Ukiyo-e in den Westen und wurden so von europäischen Künstlern entdeckt. (siehe auch: Japonismus)

Zenga > Religiöse, bildliche Darstellungen im Zen-Buddhismus, entstanden im 17. Jahrhundert. Dem paradoxen und unorthodoxen Wesen des Zen entsprechend, dienten diese Bilder als Vermittler spiritueller Erkenntnis.


Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl von Begriffserklärungen für den Interessierten.