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Die Geschichte

Was ist eigentlich ein Manga? Viele Journalisten, die in Zeitungen und Fernsehmagazinen über sie berichten, scheinen es genau zu wissen. Sie berichten von gewalttätigen Endzeitvisionen und visuell umgesetzten Männerfantasien ohne Anspruch und Ambitionen. Die Konsumenten der japanischen Comics und ihren animierten Gegenstücken, den Anime, sind offenbar kontaktscheue Konsumsklaven, die regelmäßig ihre simplen Bedürfnisse von der Industrie stillen lassen.

Doch kann das offensichtlich nicht ganz stimmen, sonst wäre es wohl kaum möglich gewesen, dass sich im Herbst 1997 der bundesweite Verein Anime no Tomodachi, kurz ANT, aus engagierten Fans der japanischen Comic-Kultur formiert hat. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ihr in Deutschland ein Standbein zu verschaffen.

Denn hier handelt es sich um einen der schillerndsten Bereiche der japanischen Kultur. Die Genres sind überraschend vielfältig, und auch die Zeichentrickversionen werden dem Vorwurf der aus Kostengründen allgemein niedrig gehaltenen technischen Qualität nicht gerecht. So reicht das Angebot an Anime von einfachen TV-Serien bis hin zu aufwändig inszenierten Großproduktionen. Gleiches gilt für den künstlerischen Anspruch. Nur allzu oft sticht vermeintlich nicht Vorhandenes deutlich ins Auge. Diese Vielfalt den an fremder Kultur Interessierten in Deutschland näherzubringen, ist eines unserer wichtigsten Anliegen. Durch tendenziöse Berichterstattung und eine rein auf leichte Vermarktbarkeit der Titel angelegte Importpolitik der Anbieter werden diesem Ziel zahlreiche Steine in den Weg gelegt. Durch solide Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir, die Situation langfristig zu verbessern. Obwohl Anime und Manga ohne Zweifel im Zentrum unseres Interesses liegen, sollen verwandte Bereiche wie Realfilme oder Computerspiele keinesfalls ausgeschlossen werden. Die japanische Gesellschaft und deren Traditionen finden sich in allen Facetten ihrer Kultur wieder.

Vor allem wollen wir Freunden von Anime und Manga in Deutschland eine Hilfe sein. Auch überregionale Kontakte zu knüpfen, soll kein unüberwindliches Problem mehr darstellen. Wir organisieren Treffen und Eintrittskarten, antworten auf Fragen und halten unsere Mitglieder durch die Vereinszeitschrift FUNime über unsere Arbeit und vor allem über die Welt der japanischen Comics und Zeichentrickfilme auf dem laufenden. Der Schwerpunkt der Zeitschrift liegt auf Informationen und Reviews, aber auch Grundlagenwissen und Kommentare zu aktuellen Themen sind vorhanden.

Letztlich wollen wir aufzeigen, dass die japanische Populärkultur und insbesondere Anime und Manga durchaus viele unterhaltsame Stunden bescheren können, es auch aber lohnt, sich mit dem Thema allgemein und auch mit einzelnen Titeln etwas tiefergehender auseinanderzusetzen. Bei uns werden Interessierte diesbezüglich immer ein offenes Ohr finden.

Natürlich machen ehrgeizige Pläne alleine noch keinen erfolgreichen Verein aus. Daher stellt sich die Frage, was der Verein überhaupt schon getan hat und wie er sich die Realisierung einiger Pläne überhaupt vorstellt?

Der erste Punkt, der sich regelrecht aufdrängt, ist die Frage, wieso der Verein sich überhaupt mit dem Adjektiv "bundesweit" schmückt. Nun, dabei handelt es sich weniger um derartige Ambitionen, sondern einfach um eine Anerkennung der Tatsache, dass der ANT von Beginn an Mitglieder im ganzen Bundesgebiet besessen hat. Die Gründungsmitglieder hatten sich nicht etwa irgendwo auf der Straße kennengelernt, sondern über das Internet in einer deutschsprachigen Diskussionsrunde über Anime, genauer gesagt in der Mailingliste AnimeGer, und dort entstand auch die Idee zur Gründung eines gemeinsamen Vereins. Nach einigen schier endlosen Debatten entschied schließlich eine kleine Gruppe, sich am 6. September 1997 in Hannover zu treffen, um dort die letzten kritischen Punkte zu klären.

Der überregionale Charakter, der schon damals zum Tragen kam, macht einen wichtigen Wesenszug unseres Vereins aus. Wir ermöglichen und fördern zwar lokale Clubtreffen, wo wir nur können, doch ein Großteil unserer Aktivitäten ist überregional angelegt. So sehen wir eine unserer Hauptaufgaben in der Information unserer Mitglieder. Dazu verschicken wir etwa alle zwei Monate unseren stetig wachsenden Newsletter, die "FUNime", an unsere Mitglieder und versenden zu besonderen Ereignissen "FUNime Extras", um z.B. die Vorbestellung von Kinokarten für die Berlinale zu organisieren. Auch für den Internationalen Comic-Salon in Erlangen fanden derartige Aktionen statt. Wenn sich dabei noch die Gelegenheit ergibt, unseren Mitgliedern bestimmte Artikel billiger anzubieten, greifen wir natürlich auch zu. So haben wir schon einigen unserer Mitglieder die japanischen Laserdiscs von "Mononoke Hime" preiswert vermitteln können. Dieser Informationsfluß stellt natürlich keine Einbahnstraße dar. So vermitteln wir Kontakte zwischen den einzelnen Mitgliedern, und auch für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Zur Beantwortung dieser Fragen greifen wir dabei auch auf den gewaltigen Informationsschatz zurück, den uns das Internet bietet, welches uns zugleich zur Vereinsarbeit dient.

Doch wir haben nicht nur Pläne für unsere eigenen Mitglieder, sondern wir möchten den Stand von Anime und Manga in Deutschland allgemein verbessern. Dazu bemühen wir uns um gute Beziehungen zu deutschen Herstellern und Händlern, schrecken jedoch auch nicht davor zurück, unsere Finger in offene Wunden zu legen, was z.B. einem Händler im Zusammenhang mit Raubkopien der taiwanischen Firma Son May eine Erwähnung in der "FUNime" einbrachte.

Zugleich setzen wir uns gegen gröbere Fehlinformationen zur Wehr, was zuletzt der Firma Microsoft ein Protestschreiben wegen einiger katastrophaler Fehler in "Encarta 98", einem Multimedialexikon, einbrachte (und uns die Versicherung, dass man die fehlerhaften Bereiche für die nächste Version überarbeiten werde).